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27. Juni 2019

Mikrobiom: Der Pflanzenschutz der Zukunft

Interview mit Adrián Ferrero, Biome Makers

Von Sarah Liebigt

Biome Makers Technologie hilft Landwirten, durch die Mikrobiom Analyse bessere Entscheidungen über die Pflanzenauswahl und den Einsatz von Düngemitteln zu treffen. DNA-Sequenzierung und intelligentes Computing ermöglichen eine Messung von Gesundheit und Zustand von Pflanzen und Saatgut.

Biome Makers ist buchstäblich Teil des landwirtschaftlichen Kreislaufs geworden. Ihre Technologie ermöglicht die Messung von Gesundheit und Zustand von Pflanzen und Saatgut durch DNA-Sequenzierung und intelligentes Computing. Die Ergebnisse ermöglichen es den Landwirten, bessere Entscheidungen über die Pflanzenauswahl und den Einsatz von Düngemitteln zu treffen. Ihr Partner Alltech bietet spezialisierte Lösungen für alle Bereiche der Pflanzenproduktion an.

Angefangen hat das Unternehmen als Start-Up in der Genforschung: Mit dem Versuch, auf Mikroebene Aussagen über Pflanzen und Böden zu treffen, wollte Biome Makers zunächst den Weinanbau effektiver gestalten. Nach und nach weiteten die Gründer ihren Fokus auf die gesamte Landwirtschaft aus.

Farm & Food: Herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme in das Pearse Lyons Accelerator Programm. Bitte erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Anfänge der Forschung am Mikrobiom.

Adrián Ferrero: In unserer ersten Firma haben wir die DNA-Sequenzierung in der Humanmedizin angewandt. Dabei haben wir festgestellt, dass es eine große Chance gibt, die gleiche Technologie in der Landwirtschaft anzuwenden: Indem wir uns das Bodenbiom ansehen, das ein perfekter Biomarker ist. Wir haben diese Technologie um ein KI-System ergänzt, das eine funktionelle Interpretation des Bodenmikrobioms ermöglicht.

Wie hat sich Ihr Gründungsteam kennengelernt?

Biome Makers wurde von Alberto Acedo und mir, Adrián Ferrero, gegründet. Wir sind Freunde, seit wir fünf Jahre alt sind. Vor ein paar Jahren sprachen wir über diese coole Technologie zur Digitalisierung der DNA, genannt DNA-Sequenzierung, und die Möglichkeit, diese Methode auf etwas Sinnvolles anzuwenden. Heute hat Biome Makers 20 Teammitglieder und wir bündeln Kompetenzen in den Bereichen Genetik, Biologie, Software-Engineering und natürlich Vertrieb und Kommunikation.

Andere Unternehmen mit Fokus auf die zelluläre Ebene wählten Themen wie alternative Proteine, klimaresistente Pflanzen etc. aus. Warum Weinberge?

Wir haben uns entschieden, eine Technologie zu entwickeln, die das gesamte Spektrum des Mikrobioms abdeckt, und diese KI zu entwickeln, die es uns ermöglicht, ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie sich die BeCrops auswirken. Unsere Familien produzieren Wein in Spanien, das war der perfekte Ausgangspunkt. Wir haben Testreihen durchgeführt, wir haben mit der Industrie gesprochen und die mögliche Wertschöpfung für die Landwirte definiert. Jetzt können wir unsere Technologieplattform auf andere Crops ausweiten. Derzeit arbeiten wir weltweit mit sieben verschiedenen Saaten.

Wie sind Sie auf die Winzer zugegangen? Bitte erzählen Sie uns ein wenig von Ihrem “ersten Kontakt” und die folgenden Prozesse.

Als wir mit Biome Makers begannen, hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Piloten mit der Industrie zu entwickeln. Das war das erste Mal, dass wir mit unseren zukünftigen Kunden sprachen. Es war eine sehr nützliche Erfahrung. Wir haben viel über ihre Fragen, ihre Unsicherheiten und am Ende darüber gelernt, wie wir ihnen einen Mehrwert bieten können. Heute arbeiten über 250 Landwirte mit uns zusammen, und die Zahl wächst ständig.

Mit BeCrop bieten Sie eine “all-in-one” Mikrobiom Bodenbewertung an. Bieten Sie auch Beratung an, wie Sie die Testergebnisse nutzen können?

Wir haben mit unserem ersten Produkt namens WineSec begonnen, das speziell für die Weinindustrie entwickelt wurde. Mit BeCrop haben wir andere Crops in den Fokus genommen. Wir haben es erst kürzlich auf den Markt gebracht, es ist ein All-in-One-Test für jede Kultur. Wir beraten nicht, wir ersetzen nicht die Landwirte oder deren Wissen. Wir liefern eine funktionelle Interpretation des Bodenmikrobioms, die letztendlich nützlich ist, um z.B. Entscheidungen darüber zu treffen, welche Art von Pflanzenschutzmitteln die Landwirte benötigen.

Wie lautet Ihr Rat an die Start-Ups da draußen?

Unser Rat für andere Start-Ups lautet: Wenn ihr eine klare Vorstellung davon habt, was euer Produkt ist, was dessen Chance, dann verfolgt eure Idee. Scheut euch nicht, über eure Grenzen hinaus zu gehen. Es gibt viele Investoren, die in die Agtech-Arena springen, es gibt viele Kunden, die mehr in Richtung Innovation auf der ganzen Welt gehen. Die Landwirtschaft ist sehr traditionell, aber eine neue Generation von Landwirten steht ganz im Zeichen des digitalen Zeitalters.

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf, sechs Jahren? Woran arbeitet Biome im Jahr 2025?

Unser Vorhaben ist es, einen einzigartigen Datensatz aufzubauen, der es uns ermöglicht, mit der Industrie zusammenzuarbeiten und Lösungen für Probleme in der Landwirtschaft zu entwickeln. Wir wollen die Bodenbedürfnisse mit dem richtigen Produkt in Einklang bringen. Und das ist etwas, woran wir mit dem Pearse Lyons Accelerator gearbeitet haben. Wir arbeiten außerdem mit der Division Alltech Crop Science zusammen, um die Auswirkungen ihrer Produkte auf die Landwirtschaft zu analysieren.

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