BioTech
Wollen wir, was wir können?
Unsere Art, Nahrungsmittel zu produzieren, muss nachhaltiger werden. Dies kann nur mit neuen Ansätzen gelingen, da die Umstände so noch nie dagewesen sind. Nur mit einem ganzen Set an Lösungsansätzen kann eine Neuausrichtung gelingen. Ein möglicher Ansatz ist die präzisere Züchtung mit Genome Editing.
Ob diese neue Technologie zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft beitragen kann, hängt von einigen äußeren Faktoren ab: Für welche landwirtschaftliche Praxis wird sie verwendet? Wie sieht es mit der Akzeptanz bei Verbraucherinnen aus?
Auf der Farm & Food im Januar 2020 in Berlin trafen sich hierzu WissenschaftlerInnen, StartUps und Landwirte in Roundtable und Diskussionen.
Das vollständige Programm der Farm & Food 2020 findest Du hier.
Zum DownloadAuszüge aus Debatten und Präsentationen
Dr. Markus Nießen (KWS Saat)
In der Pflanzenzüchtung ersetzt Genome editing nicht bisher angewandte Methoden, sondern ergänzen sie, sagt Dr. Markus Nießen, KWS Saat. Auf der fünften Farm & Food im Januar in Berlin nahm er am Panel zum Thema BioTech teil. Dieses Video zeigt seine Eröffnungspräsentation.
Dr. Julia Diekämper (Museum für Naturkunde)
Als politischer Ort stellt sich auch das Museum für Naturkunde aktuellen Herausforderungen, so Julia Diekämper. In den Debatten z.B. zum Thema BioTech und Genforschung stellt sich immer die Frage, wem wir Vertrauen schenken. Wir müssen Interesse stiften für die aktuellen Fragen, um überhaupt ins gespräch zu kommen. Das Museum ist ein möglicher Ort dafür.
Gunter Backes (Universität Kassel)
Selbst wenn man akzeptiert, dass sich Crispr/Cas und andere molekulare Verfahren von der klassischen Gentechnik unterscheiden – die Risiken sind ähnlich, ist sich Gunter Backes, Professor an der Universität Kassel sicher. Der Trend geht zu einer deutlich ökologischeren Landwirtschaft, die innovativ, intelligent und ressourcensparend arbeitet. Die Frage ist: Unterstützen die neuen Züchtungstechniken diese Ziele tatsächlich?
Gerd Schonder (Landwirt)
Die Märkte verändern sich in einer Geschwindigkeit, wie wir es noch nicht erlebt haben, konstatiert Landwirt Gerd Schonder (BG Neuhof GmbH & Co KG) in seinem Statement auf der Farm & Food Bühne in Berlin. Am 20. Januar diskutierte er mit anderen zum Thema BioTech. Dazu kommen Witterungsextreme und zunehmende Konkurrenz aus Osteuropa, Faktoren, die uns zwingen, uns neu aufzustellen.
Aus der Debatte
Weiterführende Interviews:
Interview mit Prof. Dr. Dr. Urs Niggli (FiBL)
Wie passen Gentechnik und nachhaltige Landwirtschaft zusammen? Prof. Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Frick und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich glaubt, dass in der Gentechnik große Chancen liegen: Wir als Gesellschaft müssen über die Potenziale der Gentechnik für die Pflanzenzüchtung genauso reden wie über ihre Risiken.
Interview mit Ruud van den Bulk (Wageningen University)
Wir müssen Technologien wie CRISPR sorgfältig einsetzen, sagt Ruud van den Bulk, Universität Wageningen, im Interview mit Farm and Food 4.0. Unternehmen und Institute schauen in diesen Tagen nach Brüssel. Forscher und Entwickler erwarten, dass das nächste Europäische Parlament die Genforschung und die Anwendung ihrer Resultate etwas erleichtert.