21. Januar 2019
Digital ist die landwirtschaftliche Zukunft
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf Internationalem Kongress Farm & Food 4.0 mit mehr als 400 Teilnehmern
„Die Landwirtschaft ist Treiber und Vorreiter der Digitalisierung.“ Das sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in einer Rede beim Kongress Farm & Food 4.0 heute in Berlin. Die Digitalisierung verändere die Welt gerade in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, auch in der Landwirtschaft. Insbesondere Städtern sei vielfach überhaupt nicht bewusst, wie innovativ die Landwirtschaft sei und in welchem Maße sie digitale Technik bereits nutze, sagte Klöckner.
Der Kongress Farm & Food 4.0. zur Digitalisierung in der Landwirtschaft zog in diesem Jahr mehr als 400 Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an. Die Experten diskutierten, wie ein zukunftsfähiges Agrifood-System bestmöglich von der Digitalisierung profitieren kann.
Die Vorträge und Diskussionen drehten sich beispielsweise um den Einsatz aktueller Technologien für die Ernte, um die Datenhoheit in digitalen Wertschöpfungsnetzwerken, um Pioneering AgTech, um disruptive Technologien, neue Geschäftsmodelle und das AgriFood-System der Zukunft.
Bundesministerin Klöckner kündigte an, bis zum Jahr 2022 insgesamt 60 Mio. Euro für das Bundesprogramm Digitalisierung in der Landwirtschaft bereitzustellen. Die Chancen der Digitalisierung seien groß, aber es brauche auch noch viel Forschung, z. B. zu Datensicherheit und Datenhoheit, zum Ausbau der Netze bis zur letzten Milchkanne oder zur Entwicklung von dezentralen Softwarelösungen. „Die Digitalisierung in der Landwirtschaft braucht eine gute Infrastruktur im ländlichen Raum“, begründete Klöckner ihre offensive Haltung in der Diskussion um die Einführung der neuen 5G-Mobilfunk-Technologie.
Denn die Digitalisierung in der Landwirtschaft habe ein enormes Potenzial, auch im globalen Kontext der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung. Sie leiste schon heute Beachtliches im Sinne von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit, beispielsweise wenn es um den Einsatz von Drohnen oder Precision Farming mit pflanzenindividueller Düngung und gezieltem Pflanzenschutz gehe.
Die Teilnehmer von Farm & Food 4.0 diskutierten zudem über die Idee des sog. Clean Meat (Fleisch aus der Petrischale), digitale Vertriebsstrukturen und die Blockchain-Technologie, die mehr Transparenz in die Lebensmittelkette bringen könne. Sie diskutierten auch über neue Modelle für Kooperationen sowie den landwirtschaftlichen Betrieb der Zukunft. Etablierte Unternehmen und Start-ups zeigten beim Kongress Farm & Food 4.0, wie Innovationsführerschaft langfristig gesichert werden kann. /dbv