15. Februar 2021
Breite Fruchtfolgen sind kein Neuland
Weniger Ideologie und mehr Erfahrung in der Diskussion um Bodengesundheit
Die SAATEN-UNION begegnet der Diskussion um Bodengesundheit und klimafreundlicher Landwirtschaft mit ihrer Allzweckwaffe “Zwischenfrucht”. Breite Fruchtfolgen können Bodenleben füttern, die Struktur stabilisieren und die Nährstoffe im Kreislauf halten. Ihre Erfahrung zu diesem Thema soll ideologisch geleiteten Diskussionen über zukunftträchtige Bodenbearbeitung entgegenstehen. Franz Unterforsthuber ist deswegen Teilnehmer des Praxis-Talks #03 am 17.02.2021 zum Thema „Boden, Klima und Moneten: Nachhaltige Landwirtschaft – ein Kassensturz“.
Bitte stell Dich und die SAATEN-UNION kurz vor.
Ein herzliches Grüß Gott aus Bayern. Ich freue mich sehr, am Praxis-Talk über nachhaltige Landwirtschaft teilnehmen zu dürfen. Ich bin Franz Unterforsthuber und seit mehr als zwanzig Jahren Fachberater für die SAATEN-UNION und den RAPOOL-RING in Südbayern.
Wir beschäftigen uns als Vollsortimenter so ziemlich mit allen Kulturarten, angefangen von sämtlichen Getreidearten, über Mais, Raps – auch Rüben, bis hin zu den Leguminosen: Ackerbohnen, Erbsen und Soja, die uns sieben mittelständische deutsche Züchtungsunternehmen liefern.
Die Kartoffel bearbeiten wir indirekt über ein breites Zwischenfruchtprogramm, exakt abgestimmt auf die Kultur, sowohl Einzelkomponenten wie Mischungen in unserem Viterra-Programm. Die Saatzucht P.H. Petersen ist seit vielen Jahren Spezialist in diesem Bereich.
Die jetzt proklamierten, breiten Fruchtfolgen sind für uns kein Neuland, wir wollen mit unserer Erfahrung in allen Kulturen, die Landwirte bei der Bewältigung der aktuellen pflanzenbaulichen Probleme unterstützen.
Wie begegnet ihr dem Klimawandel im Ackerbau? Was sind die konkreten Herausforderungen?
Klimawandel, Einschränkungen durch Düngeverordnung und die geforderte Reduzierung im Pflanzenschutz mit zunehmend weniger Wirkstoff – Das muss erst einmal wirtschaftlich erfolgreich bewältigt werden.
Inwiefern ändert sich das Klima auch unter der Oberfläche? Rückt das Zusammenspiel von Pflanze und Boden wieder stärker in den Fokus?
Bodengesundheit und Bodenfruchtbarkeit bekommen mehr Augenmerk und sind die Voraussetzung dafür, das Ertragsniveau möglichst hoch zu halten. Der Humus und ein aktives Bodenleben spielen hier die zentrale Rolle für Wasseraufnahmefähigkeit der Böden, Nährstoffnachlieferung, Erhalt und Verbesserung der Bodenstruktur und der raschen Umsetzung der organischen Substanz im Boden.
Was ist für dich gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft in 2021?
Zur guten, fachlichen Praxis zählen jetzt umso mehr Nährstoffverluste zu vermeiden, die Durchwurzelung zu verbessern und so die Pflanzen leistungsfähiger und vor allem stressstabiler zu machen.
Der integrierte Pflanzenschutz gerät durch die derzeitige Resistenz- und Zulassungssituation wieder stärker in den Mittelpunkt. Positive Fruchtfolgeeffekte müssen genutzt werden. Die Wirtschaftlichkeit der Fruchtfolge und nicht der Einzelfrucht zählt.
Die Hauptaufgabe der Allzweckwaffe “Zwischenfrucht” sehe ich vor allem darin, das oben angesprochene Bodenleben zu füttern, die Struktur zu stabilisieren und die Nährstoffe im Kreislauf zu halten. Über unterschiedliche CN-Verhältnisse ist hier ein Feintuning möglich.
Worauf freust du dich in der Diskussion beim Praxis-Talk bzw. was möchtest du erreichen?
Ich will erreichen, dass die anstehenden Entscheidungen und Anforderungen an die Landwirte nicht ideologisch geleitet sind, sondern auf einer fachlichen Grundlage basieren. Jetzt freue ich mich auf die Diskussion zur nachhaltigen Landwirtschaft und bin der Meinung, dass sehr viele Landwirte, egal ob ökologisch oder konventionell wirtschaftend, hier bereits sehr gute Arbeit leisten.