20. Oktober 2020
Follow-Up HAIP Solutions
Hyperspektralkamera Start-Up erwirtschaftet Gewinn im ersten Jahr
Wie ist es den Finalisten der Bodenschmiede seit Ende des Ideenwettbewerbes ergangen? Farm & Food hat bei Shortlister Tobias Kreklow nachgefragt. Er hat mit seinem Start-Up HAIP Solutions GmbH am Ideenwettbewerb teilgenommen. Seinen Pitch zur Früherkennung von Pflanzenkrankheiten mit Hyperspektralkamera können Sie hier nachsehen.
Von Sarah Liebigt
Farm & Food: Bitte stellen Sie sich nochmal kurz vor.
Tobias Kreklow: Ich bin Tobias vom Team HAIP Solutions aus Hannover und wir beschäftigen uns mit hyperspektralen Kameras zur Detektion von Pflanzenstress.
Was ist seit der Bodenschmiede-Veranstaltung passiert?
Die Corona Krise hat sich natürlich auf jeden ausgewirkt, auch auf die Start-Up-Szene. Es ist nicht leicht, in diesen Zeiten neue Pilotkunden zu gewinnen. Generell ist das Netzwerken sehr schwierig. Digital funktioniert natürlich ein bisschen was, aber es ersetzt die analoge Version nicht.
Viele Leute müssen Produkte sehen und anfassen können. Nichtdestotrotz haben wir es tatsächlich geschafft, ein erstes Zwischenprodukt an den Mann zu bringen. Wir haben im August eine unserer ersten Lösungen im Bereich Phenotyping an den Kunden gebracht. Man kann sich das vorstellen wie eine Box, in der oben die Kamera montiert ist. Eine perfekte Umgebung, eine Art Reinraum für die Kamera. Man kann damit jetzt Hopfenproben analysieren. Wir wollen das noch weiter vorantreiben und haben das Geschäftsmodell angepasst, dass wir auch erste Umsätze erzielen und am Ende des Jahres positiv rausgehen.
Generell kann man mit dieser Box, die aber auch wirklich eine sehr simple Lösung ist, Pflanzen- und Lebensmittelproben analysieren und das unter perfekten Bedingungen. Diese Technologie sieht immer mehr als das menschliche Auge.
Was ist euer Fazit aus dem Bodenschmiede Live-Pitch?
Es war spannend, andere Ideen kennenzulernen. Aber es hat sich durch die Bodenschmiede für uns nicht viel verändert. Grundsätzlich ist diese Szene in Deutschland ja immer noch sehr klein und es sind dann häufig die gleichen Gesichter, die man zu den verschiedenen Anlässen wiedersieht.
Welche Schwierigkeiten und Probleme sind euch begegnet?
Generelle Schwierigkeit ist, dass die Entwicklung neuer Technik einen immer wieder vor Probleme stellt und die Zeitplanung, wie sie mal gedacht war, nicht immer funktioniert. Damit muss man einfach leben. Das gehört dazu, dass man nicht fest sagen kann: „Okay, nach dem und dem Sprint ist das fertig“. Es braucht manchmal eine Iteration mehr. Und das muss man natürlich auch dem Kunden oder dem potenziellen Partner irgendwie klarmachen.
Ansonsten ist es immer wichtig, dass man probiert, auch schon nebenher Umsätze zu erwirtschaften. In unserem Fall haben wir das geschafft. Aber das ist, glaube ich, eine der größten Herausforderungen für junge Unternehmen: sich über Wasser zu halten.
Wie geht es weiter für HAIP?
Wir planen die Markteinführung der Drohnen-Lösung mit Hyperspektralkamera immer noch für das kommende Jahr. Damit liegen wir gut im Zeitplan. Wir vertreiben weiterhin die Box-Lösung. Unser Fokus liegt darauf, diese beiden Produkte weiter im Markt zu platzieren.
Nach wie vor muss aber dafür sehr viel getan werden. Wir sind immer noch in der Pionierphase unterwegs, wir arbeiten daran, an Förderprojekten teilzunehmen und sind immer auf der Suche nach Sponsoren.