26. März 2021
In der Wertschöpfungskette Lebensmittel läuft einiges falsch
Dr. Sebastian Fritsch mit Age of Plants beim Praxis-Talk #05
Mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette Lebensmittel ist möglich, wenn LandwirtInnen und VerbraucherInnen an einem Strang ziehen – davon ist Sebastian überzeugt. Mit seinem Start-Up Age of Plants möchte er jene zusammenbringen, die gemeinsame Ziele verfolgen. Wir freuen uns auf seine Teilnahme beim Praxis-Talk #05 am 01.04.2021 zum Thema „Neue Wertschöpfungsnetzwerke – Raus aus dem Weltmarkt und rein ins Vergnügen?!“.
Farm & Food: Bitte stell Dich kurz vor. Welches Ziel verfolgt ihr mit der Marke Age of Plants?
Sebastian: Servus, hier ist Sebastian von Age of Plans. Unser Ziel ist es, die Landwirtschaft in Deutschland in der Fläche nachhaltiger zu machen, und zwar durch einen ganzheitlichen Ansatz. Nachhaltig bedeutet dabei für uns, dass die drei Faktoren Ökologie, Ökonomie und auch das Soziale im Einklang sind. Und das Ganze nennen wir Ökosystemwirtschaft.
Was läuft falsch in der Wertschöpfungskette Lebensmittel?
Viele Probleme sind bei uns, unserer Meinung nach, ganz stark mit der aktuellen Wertschöpfungskette verbunden. Das heißt, dass die Menschen, die die Lebensmittel in Deutschland produzieren, zu weit entfernt sind von den Menschen, die in Deutschland die Lebensmittel einkaufen – Also den sogenannten Verbrauchern. Unser Ziel ist es, diese zwei Parteien wieder näher zueinander zu bringen durch neue Wertschöpfungsketten.
Für uns ist ein großes Problem, dass heutzutage Landwirte gezwungen werden, austauschbare Massengüter zu produzieren und keinen direkten Kontakt mehr zu Verbrauchern haben. So kann keine Wertschätzung für Lebensmittel zustande kommen. So kann auch keine gute Wertschöpfung auf den Betrieben zustande kommen.
Wie kann denn dann gute Wertschöpfung auf landwirtschaftlichen Betrieben zustande kommen?
Es gibt heute schon sowohl Verbraucher als auch Landwirte, die gemeinsam die gleichen Ziele verfolgen. Die bringen wir in einem ersten Schritt mal zusammen. Das heißt, wir haben auf der einen Seite Verbraucher, die Interesse haben an nachhaltigen Lebensmitteln und bereit sind, höhere Preise zu bezahlen. Und auf der anderen Seite haben wir Landwirte, die bereit sind, neue Dinge zu produzieren, für Vielfalt, Transparenz und Nachweisbarkeit zu sorgen.
Worauf freust du dich in der Diskussion beim Praxis-Talk bzw. was möchtest du erreichen?
Ja, also ich kann nur sagen, ich freue mich auf den Praxis-Talk. Ich freue mich auf die Diskussionen über neue Wertschöpfungsketten. Ich freue mich, zu sehen, wie wir noch schneller vorankommen können, was wir besser machen können. Und vor allem hoffe ich persönlich, dass wir neue Mitstreiter für unseren Ansatz finden und dass sich auch einige Landwirte angesprochen fühlen und auf uns zukommen.