10. Januar 2018
Interview mit Stefan Hipp: Keine Angst vor der Digitalisierung
Bio spielt eine bedeutende Rolle im Lebensmittelhandel
HiPP ist einer der Pioniere der Bio-Nahrung. Das Familien-Unternehmen aus Pfaffenhofen beschäftigt weltweit ca. 3.500 Mitarbeiter und steht nach eigener Aussage für “Produkte in Spitzenqualität und im Einklang mit der Natur”. Stefan Hipp spricht auf der Farm&Food 4.0 über die Bedeutung von Vertrauen in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion – darüber sprachen wir vorab mit ihm.
Farm & Food: Vertrauen und Nachhaltigkeit sind der Markenkern Ihres Unternehmens. Wie kann Digitalisierung dazu beitragen, das Konsumentenvertrauen zu stärken? Wo liegen dabei auch Risiken?
Stefan Hipp: Das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Heutzutage wollen die Konsumenten verstärkt wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie erzeugt wurden. Dabei wird die Digitalisierung in Zukunft eine große Rolle spielen.
Sie gelten als Pioniere der Bio-Bewegung und produzieren seit sechs Jahrzehnten Bio-Babynahrung. Wie hat sich die Einstellung der Konsumenten hierzu verändert? Wie steht Deutschland im europäischen Vergleich dabei da?
Vor über 60 Jahren begann mein Großvater, die ersten biologischen Rohstoffe in unserer Säuglingsnahrung einzusetzen. Damals wurden wir von vielen belächelt, angefeindet und nicht ernst genommen. Der heutige Erfolg von Bio hat uns recht gegeben. Bio erfreut sich immer höherer Nachfrage bei den Konsumenten und spielt inzwischen eine bedeutende Rolle im Lebensmittelhandel. Über fünf prozent der Lebensmittel im deutschen Handel sind biologisch erzeugt. Deutschland ist europaweit mit 9,5 Mrd. EUR der größte Markt.
Warum ist die Konferenz Farm & Food 4.0 so wichtig und was erwarten Sie von Ihrer Teilnahme?
Auf der Farm & Food 4.0 tauschen sich viele interessante Leute aus unterschiedlichen Bereichen sehr offen über eine Thematik aus, die uns alle betrifft: die Produktion von Lebensmitteln. Die Relevanz nachhaltig produzierter Lebensmittel ist heute größer denn je. Wir sollten nicht an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen. Auch die Digitalisierung wird hier eine wichtige Rolle spielen.
Was ist die größte Herausforderung, der sich Unternehmer heute angesichts der zunehmenden Digitalisierung stellen müssen?
Wir dürfen keine Angst vor der Digitalisierung haben, sondern wir müssen sie als Chance für die Zukunft sehen.
Vorschaubild: C. Van Hoock